Probleme mit dem Hauseigentümer, nun, die gab es immer mal, aber dieses wog schon schwerer.
Ein Mitbewohner hätte sich beschwert, erzählte mir die Wohngesellschaft. Ich würde mit dem Buggy immer gegen die Wand stoßen gegenüber vom Fahrstuhl. “Hmm,” ließ ich in den Hörer fallen, wodurch der Herr am anderen Ende meinte, “Dies lässt sich wohl kaum übers Telefon klären.” Ich pflichtete ihm bei und erklärte, dass die Kurve für den Buggy, wenn man aus dem Fahrstuhl kommt, einfach zu eng ist. “Wie gesagt, wir machen einen Termin”, sagte er: “Sie sind doch sicherlich immer zu Hause.” — “Nein,” antwortete ich: “auch wenn ich ein behindertes Kind habe, heißt es noch lange nicht, dass ich nicht mehr rauskomme, drinnen in der Wohnung, versauere.” — “Das habe ich doch gar nicht gesagt. Ich ging nur davon aus, sie seien nicht arbeiten und ich könne daher einen Termin am Tag finden.” Den haben wir dann auch gefunden. Elf Uhr und die Hilde, sie meinte, sie könne auch um die Zeit. Gleich ist es elf und es wäre schön, wenn sie auch kommen würde. Aber, nein, der Zeiger der Uhr setzt sich auf Punkt elf und es klingelt der Mann von der Wohnungsgesellschaft. “Na dann schauen wir uns mal den Schaden an.” floss es aus seinem Mund. Den Schaden, als wenn ich etwas kaputt gemacht hätte. Muss ich mir den Schuh anziehen, wenn hier alles nur für den aufrechten Gang gebaut ist. Doch ich blieb still, packte Fritz in den Buggy und wir gingen zum Fahrstuhl. “Ich seh schon, die Wand sieht nicht gerade nett aus und sie kommen wirklich nicht anders vorbei?” — “Nee.” antwortete ich: “ich kann ja mal den Fahrstuhl holen und dann zeige ich es ihnen.” Der Fahrstuhl kam mit der Hilde. Ich atmete tief aus, nun muss ich diese Diskussion doch nicht alleine durchstehen.
Die Hilde blieb einfach bei uns stehen und er fragte darauf, ob sie dazu gehöre. Sie antwortete mit ja, doch er wartete dies ja gar nicht ab und redete weiter. “Zeigen sie mal, wie sie in den Fahrstuhl rein und wieder raus kommen mit dem Buggy.” Und wie jedes mal beim Verlassen, schabte ich ein Stück an der Wand entlang mit einem Reifen. “So ginge das aber nicht.” warf er ein. Ich bot ihm den Buggy an, aber er lehnte ab. Dann fing die Hilde an, ihm zu erklären, dass es doch nicht an mir liege, wenn hier alles so eng gebaut wurde. Flure, wo kaum zwei Leute nebeneinander passen. Er meinte nur, trotzdem müsse ich für den Schaden aufkommen, spätestens dann, wenn ich ausziehe. “Was denn für ein Schaden?”, beschwerte ich mich: “Eine Wand, die vom Gummi des Rades ein wenig dreckig ist.” Er schaute mich genervt an und holte tief Luft. Die Hilde fragte ihn, ob man die Wand nicht mit abwaschbarer Farbe streichen könne? Seine Lippen zogen sich zur Linie, als hätten sie vor, das Wort Nein zu binden. Ich warf schnell ein: “Aber sie sehen doch, der Flur hat sowieso einen Anstrich nötig. Stand auch letztes Jahr in der Mieterzeitung.” Seine Lippen zogen sich einen Moment noch enger zusammen und dann sagte er: “Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wir machen hier eine abwaschbare Tapete hin und sie kümmern sich darum, dass sie sauber bleibt.” Ich stimmte zu und als er weg war, moserte hinter mir die Hilde noch rum, von wegen, ich hätte nicht nachgeben sollen. Jetzt habe ich noch die Arbeit am Fahrstuhl den Flur sauber zu machen. Hilde, die Tapete, nur die Tapete.