Charlott 1 (i)

Es bleibt ein­fach nicht viel hän­gen, außer der Blick zurück und der Blick auf eine Träne, eine einzelne. T’schuldigung, wenn ich ger­ade ein wenig mies drauf bin, doch ich kann es ein­fach nicht in mir lassen. Gestern vor dem Fernse­her ging es los, ich musste an Fritz, an die Schwanger­schaft, an die Zeit davor denken.

Davor, alles war unkom­pliziert, zwanzig Zigaret­ten wan­derten pro Tag durch meine Hände, drei Glas Wein. Mehr durfte ich nie, mehr sollte ich nie, meinte Wern­er. Er und seine Angst wenn ich ange­heit­ert nach hause kam und mein Lärm die Nach­barschaft aufweckt. Was soll diese Angst, diese Nach­barschaft. Star­ren auf Fritz ohne ein Wort, ohne eine Frage, ohne eine Nähe. Fritz, bitte gib mir deine Hand und halte mich fest, halte die Träne in mir.
Doch der Bub ist in solchen Din­gen total pas­siv. Wie auch, wie soll er meine Hand hal­ten, wenn er nicht mal ver­ste­ht seine Hände selb­st zu dirigieren. Nichts da und keine Hoff­nung auf Entwick­lung, auf einen Schritt nach vorne, ins nor­mal.
Hat­ten sie auch anderes außer Alko­hol zu sich genom­men, fragte mich let­ztens mein Ther­a­peut. Ob ich? Muss ich auf solche Fra­gen antworten? Ich verneinte, wie ein Davor, ein vor dem Fritz, vor der Geburt in dieser Stunde. Es klingt wie die Frage, ob ich jemals glück­lich war. War ich es?
Du schaust trau­rig aus, Mäd­chen, sagte meine Mut­ter immer wenn ich aus der Schule kam und ich überse­hen wurde von dem Jun­gen, denn ich abends im Bett in meine Träume ein­lud, wo ich mich an ihn schmiegte und einen Kuss auf seine Ober­arme gab. Der Traum zer­sprang am Ende des Unter­richts.

Kat­e­gorie: 



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